Bartagamen

Herkunft, Gattungen, Verhalten, Pflege und Haltung


Bartagamen gehören der Familie der Agamidae an. Insgesamt gibt es mehr als 30 Gattungen mit mehr als 300 beschriebenen Arten, und man kann wohl davon ausgehen das in Zukunft noch weitere beschrieben werden.

Die meisten Agamen zeigen im Aussehen nur geringe Unterschiede. Sie besitzen gewöhnlich große Köpfe, kräftige Gliedmaßen und vergleichsweise lange Schwänze. Ihre Haut besteht unterschiedlich großen und verschieden geformten Schuppen. Da die Haut  an der Oberfläche verhornt, ist die Oberfläche ein lebloses Gebilde, das nicht mehr wächst. Deshalb wird die Haut von Zeit zu Zeit abgestoßen. Die Krallen sind kräftig ausgebildet um Höhlen zu graben und zu Klettern. Viele Arten haben Nacken- und Rückenkämme, Helme und Kehlwammen. Die Färbung kann sehr verschieden sein, obwohl die meisten einfach gefärbt und gezeichnet sind.


Die Gattung Pogona  (ehemals Amphibolurus) umfasst 8 Arten: Pogona vitticeps, Pogona barbata, Pogona henrylawsoni, Pogona microlepidota, Pogona minor minima, Pogona minor minor, Pogona mitchelli und Pogona nullarbor. Sie gehören zu den beliebtesten Terrarientieren unter den Agamen, was sie teils ihrem Aussehen und teils ihrem zutraulichen Verhalten zu verdanken haben. Wenn man in Deutschland von einer Bartagame spricht, so ist fast immer ein Tier der Gattung Pogona vitticeps gemeint. Das natürliche Habitat dieser Bartagame ist das östlich-zentrale Australien, welches von Steppengebieten mit spärlicher Baumvegetation geprägt ist.

Die Streifenköpfige Bartagame (Pogona vitticeps) ist eine der größeren Bartagamenarten. Sie erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 50 Zentimetern. Dabei macht der Schwanz ungefähr die Hälfte dieser Länge aus. Der „Bart“ ist gut zu sehen und besitzt beidseitig viele Stacheln. Weitere Stachelreihen findet man oberhalb des Trommelfells und an beiden Seiten des Bauches entlang, bis zum Schwanz. Vom Genick abwärts, besitzt die Pogona vitticeps eine schöne Zeichnung die sich in einer meist geraden Linie bis zur Schwanzspitze zieht. Der Bart wird bei Drohgebärden aufgebläht und färbt sich schwarz. Bei manchen Pogona vitticeps färbt sich der restliche Körper ebenfalls deutlich dunkler.


Im Alter von etwa zwei Jahren sind Bartagamen ausgewachsen. Mit etwa einem Jahr werden sie geschlechtsreif. Die Trächtigkeit eines Bartagamen Weibchens dauert 3-7 Wochen. Jedes Gelege umfasst etwa 15-30 Eier. Diese werden in selbst gegrabenen Erdhöhlen gelegt. Während der Fortpflanzungszeit, die etwa vier Monate dauert, kann das Weibchen mehrere Gelege produzieren.

Bartagamen sind Einzelgänger und treffen sich in der Regel nur zur Paarung. Dennoch weisen sie ein großes Verhaltensspektrum auf, um sich mit ihren Artgenossen zu verständigen. Dabei setzen sie eine "Körpersprache" ein. Am ungewöhnlichsten ist wahrscheinlich das "Winken". Hierbei drehen die Bartagamen ihren Arm, so dass es dem menschlichen Winken sehr ähnlich sieht. Dies ist als Demuts- und Beschwichtigungsgeste anderen Bartagamen gegenüber zu verstehen. Eine klassische Dominanzbekundung ist dagegen das schnelle Auf- und Abwärtsbewegen des Kopfes ("Nicken"), was vor allen bei Männchen während der Paarungszeit zu beobachten ist.


Bartagamen sind wie alle Reptilien wechselwarme Tiere und sind somit auf äußere Wärme angewiesen um ihre Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Morgens nach dem Aufwachen begeben sich daher zunächst in die Sonne um sich aufzuwärmen. Um sich besser an die Temperaturen anzupassen, können Bartagamen ihren Körper heller oder dunkler färben. Um mehr Wärme aufnehmen zu können, nehmen sie eine dunkle Farbe an. Haben sie ihre Vorzugstemperatur erreicht, so werden sie wieder heller. Außerdem können sie ihren Körper abflachen und verbreitern, um noch mehr Wärme aufzunehmen.

Die Ernährung von Bartagamen ist omnivor, d. h., dass sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung auf ihrem Speiseplan steht. Bei jungen Bartagamen besteht die Nahrung noch zu einem großen Anteil aus tierischem Futter. Darunter fallen z.B. Insekten, aber auch kleine Säugetiere und Reptilien. Adulte Bartagamen dagegen nehmen größtenteils pflanzliche Nahrung zu sich (Gräser, Kräuter, Blätter, Blüten, Früchte...).

Die Haltung in einem geräumigen Wüstenterrarium ist unproblematisch. Sie können im Terrarium bis zu 15 Jahre alt werden.