Madagaskar Fauchschaben


Ihren Namen trägt die Fauchschabe, weil sie fauchende und zischende Geräusche von sich geben kann. Sie sind flügellos und haben einen braunen, meist mehr oder weniger gebänderten Hinterleib, während Kopf, Halsschild und hintere Brustringe glänzend braunschwarz gefärbt sind. Der Hinterleib der Larvenstadien ist häufig heller und variabler braun gefärbt. Weibchen werden bis zu 60 mm, Männchen bis zu 55 mm lang. Ausgewachsene Männchen besitzen auf dem Halsschild zwei auffällige Höcker und ihre Antennen sind stärker mit feinen Härchen besetzt als die der Weibchen. Im Gegensatz zu den bekannteren Schabenarten setzen Fauchschabenweibchen keine Ootheken (Eibehälter in denen mehrere Eier zusammen in einer schützenden Hülle liegen) ab. Sie sind lebend gebärend. Die Jungtiere schlüpfen im Körper. Die Jungen haben die Größe von Kellerasseln, sie schlüpfen aus zwanzig bis vierzig Eiern. Junge Fauchschaben häuten sich sechsmal, bis sie erwachsen sind. Kurz vor der Häutung lässt sich am Rücken die Häutungsnaht erkennen, an der der alte Panzer aufplatzt. Unter dem alten Panzer wird dann der neue, helle und weiche Panzer sichtbar. Er wird erst nach einem Tag fest. Fauchschaben sind für Insekten recht langlebig. Sie können über 3 Jahre alt werden.


Erwachsene Männchen zeigen Territorialverhalten, verteidigen also ihr Revier. Diese Revierkämpfe bestehen aus Imponiergehabe, rammen mit den "Hörnern", beißen in Fühler und Beine, Unterlegenheitsverhalten und natürlich fauchen. Weibchen zeigen kein Territorialverhalten und werden in den Männchen-Territorien genauso geduldet wie Jungtiere. Die Zischlaute dienen nicht nur der Abwehr von Feinden sondern die Schaben kommunizieren auch damit untereinander. Es gibt ca. sechs verschiedene Arten von Lauten. Das charakteristische Fauchen bzw. Zischen wird durch kräftiges Zusammenpressen des Abdomens erzeugt. Dadurch wird die in den Tracheen befindliche Atemluft aus einem speziell modifizierten Stigmenpaar ausgestoßen.


Die Madagaskar Fauchschabe kommt aus dem östlichen Küstensaum Madagaskars. Angaben über die Lebensweise im natürlichen Lebensraum sind recht spärlich. Fauchschaben halten sich tagsüber mehr oder weniger versteckt in Buschwerk und an Bäumen auf. Sie sind hauptsächlich nachtaktiv, können aber auch tagsüber z.B. bei der Nahrungsaufnahme oder Revierverteidigung beobachtet werden. Über Nahrungsaufnahme und Art der Nahrung im Freiland gibt es wenige Angaben doch scheinen die Tiere sowohl frisches als auch verrottendes und trockenes Pflanzenmaterial sowie gelegentlich auch Tierleichen als Nahrung nutzen zu können.


Fauchschaben können in einem geräumigen Terrarium, bei mindestens 20 Grad, ohne Probleme gehalten werden. Da sie Allesfresser sind, können Sie Ihnen so gut wie alle Küchenreste zu fressen geben. Frisches Gras und Obst wird auch gerne angenommen.